am Freitag starteten 12 Mitglieder des Ortsvereins per Bus oder Bahn zum Deutschlandfest der 150-jährigen SPD in Berlin. Zudem kamen 12 Rentner_innen in die Hauptstadt, die bereits am Montag mit der AG 60+ aufgebrochen waren. Diese 24 Genossinnen und Genossen stellten die größte Gruppe aus dem Unterbezirk Göttingen und erlebten historische Momente auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor, rund um das Willi-Brandt-Haus und der Parteizentrale in der Wilhelmstrasse.

Das Berliner Dreigestirn Auf Der B _hne
Das "Berliner Dreigestirn" auf der Bühne

Höhepunkt war die Kundgebund am Samstagnachmittag, um 16Uhr vor dem Brandenburger Tor. Nach einem kurzen filmischen Vorspann über 150 Jahre Sozialdemokratie, ihre prägenden Frauen und Männer und einem Zusammenschnitt über den Festakt am 23. Mai in Leipzig, trat der Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel vor die 500.000 wartenden Menschen. Seine Begeisterung beim Anblick der Fanmeile in Rot: "So etwas Einmaliges gibt es nirgendwo sonst in Europa" und mit Blick in die demokratische Geschichte faßte er zusammen: "Wir sind die Konstante der deutschen Demokratie!"

Kanzlerkandidat
Kanzlerkandidat Peer Steinbrück

Dann gab er die Bühne frei für den Hauptredner und Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, der ebenso begeistert den Anblick und die Stimmung kommentierte: "Donnerwetter, ich habe so etwas noch nicht erlebt!" Zu Beginn seiner pointierten einstündigen Rede begründete er die Ortswahl für das Fest vor dem Brandenburger Tor, in unmittelbarer Nähe zum Reichstag, an dem am 9.November 1918 der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik ausrief, wo unweit in der ehemaligen Kroll-Oper im März 1933 Otto Wels gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis stimmte und bei der friedlichen Revolution im November 1989, bei der Öffnung des Brandenburger Tores Willi Brandts lang gehegter Wunsch in den Ausspruch mündete: "Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört!"
"Hier sind wir zuhause" erklärte Peer Steinbrück, der von seinem Kompetenzteam begleitet wurde, das ihm sichtbar den Rücken stärkte. Im politischen Teil seiner Ansprache sagte er: "Ich will ein Land, wo es nicht darauf ankommt, wo du her kommst, sondern wo du hin willst!" Dabei warb er für eine offene, tolerante Gesellschaft, in der er Kanzler für all diejenigen sein wolle, die noch etwas bewegen wollen; beruflich, privat und im ehrenamtlichen Engagement: "denn das WIR hält uns zusammen und gewinnt!" rief er den Menschen zu und dann im Nachsatz: "Jetzt feiern wir 2 Tage richtig und dann geht es verschärft in den Wahlkampf!" Das war Klartext, den jede/r verstand.

Nena
NENA in Aktion

Für das abwechslungreiche Programm sorgten auf 4 Bühnen Künstler_innen wie: Julia Neigel, Glasperlenspiel, Samy Deluxe, Klaus Hoffmann, Konstantin Wecker, NENA und andere mehr. Eine schöne Idee war das Lesezelt; in ihm lasen Politiker_innen vor:
Andrea Nahles: Lotta will Prinzessin werden;
Sigmar Gabriel: Emil und die Detektive;
Frank-Walter Steinmeier: Wir Kinder aus Bullerbü und
Gertrud und Peer Steinbrück: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer.
In der Debatten-Arena kamen nicht nur die "Grössen" der Partei zu Wort. Stände der Parteigruppierungen, der Jusos, des IMAGE-Shops und des Vorwärts-Verlags und andere mehr bereicherten die Festmeile in der Strasse des 17.Juni.

Die Ehepaare Kellner Und Wucherpfennig Und Schm _lling Nach Der Festrede Vor Dem Brandenburger Tor
Die Ehepaare Kellner, Wucherpfennig und Schmülling nach der Festrede vor dem Brandenburger Tor

Zum Programm der Radolfshäuser gehörten am Samstagvormittag eine Berlin-Stadtrundfahrt zur Geschichte der SPD und eine Spreefahrt vom historischen Nicolaiviertel, entlang am Regierungsviertel, Reichstag und Bundestagsbebäude, bis zum Humboldthafen am Hauptstadtbahnhof.
Zufrieden und bereichert mit guten Begegnungen und Erlebnissen und dem nötigen Schwung für die heiße Wahlkampfphase kehrten alle Reisenden am Sonntag in die Heimat zurück.