Die Zerschlagung und Verfolgung der Sozialdemokratie in der NS-Zeit

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Reich am 30. Januar 1933 begann dann auch in unserem südniedersächsischen Gebiet das vorläufige Ende von sozialdemokratischen Aktivitäten und Organisationen. Zwar konnten die sozialdemokratischen Listen bei den Provinzial-, Kreistags- und Gemeindewahlen in den drei „Arbeiterdörfern“ noch einmal beachtlich gute Resultate gegen die NSDAP erzielen, deren ‚Aufstieg‘ bei Wahlen seit 1929/30 und deren – wenn auch nur knappe – Mehrheit bei den letzten noch freien Wahlen im Frühjahr 1933 dann jedoch nicht mehr verhindern. Immerhin erzielte die SPD bei den Kreistagswahlen am 12. März 1933 trotz starker Behinderung (und auch Bedrohungen wie in Waake) immer noch bemerkenswert gute Ergebnisse. In Holzerode hatte z.B. die Liste der NSDAP nur einen Vorsprung von einer Stimme und der Holzeröder „Genosse“ Karl Vollbrecht wurde auch noch einmal für die SPD in den Kreistag gewählt; er konnte dieses Amt aber de facto nicht mehr ausüben.
Am 22. Juni 1933 erfolgte durch den NS-Reichsminister Frick schließlich das Verbot der SPD, die von ihm zur „staats- und volksfeindlichen Partei“ erklärt wurde, die nicht „vor hoch- und landesverräterischen Unternehmungen gegen Deutschland und seine rechtmäßige Regierung (…) zurückschreckt“; dieses bedeutete von jetzt ab das Betätigungsverbot für alle sozialdemokratischen Mitglieder, die Zwangsauflösung aller sozialdemokratischen Organisationen sowie die Konfiszierung ihres Eigentums und ihrer Einrichtungen. Soweit möglich wurden die Banner unser bis dahin bestehenden drei Ortsvereine vor dem Zugriff der SA und der NSDAP noch versteckt, nach dem Krieg und Ende der NS-Diktatur 1945 jedoch nicht wieder gefunden (möglicherweise auch von SPD-Mitgliedern selbst vernichtet).